Januar - Juni 2009
Das gestrige Treffen von Bonn-to-Code.Net fiel sowohl in der Wahl der Themen als auch der Art der Präsentation etwas aus dem üblichen Rahmen.
Gastsprecher Torsten Weber aus Leipzig sprach in seinem ersten Vortrag des Abends über "Presentation Zen", die Kunst, Präsentationen lebendig, mitreißend und gleichzeitig wertvoll für die Zuschauer zu gestalten.
Dass dies auch in der Praxis funktionieren kann, zeigte er im Anschluss in seinem zweiten Vortrag über Mobile Computing - kein zufällig gewähltes Thema, schließlich ist Torsten von Microsoft bereits mehrfach als MVP für diesen Bereich ausgezeichnet worden.
Bonn-to-Code.Net geht nun in eine ausgedehnte Sommerpause, das nächste Treffen wird voraussichtlich am 22.9.2009 stattfinden.
Wenn bei den Treffen von Bonn-to-Code.Net nach langen Wintermonaten in Dunkelheit und Neonlicht erstmals die Rollos heruntergefahren müssen, weil sonst die Sonne stören würde, dann ist dies das untrügliche Zeichen dass es in Richtung Sommer geht. Und obwohl das schöne Wetter lockte, fanden trotzdem immerhin 20 Teilnehmer den Weg in die Räume der Comma Soft AG in Bonn Pützchen.
Der erste Vortrag des Abends kam von Thomas Mentzel, der verschiedene Implementationen des Observer-Patterns vorstellte und deren Vor- und Nachteile beleuchtete.
Danach berichtete Gerhard Schlemm über einige der Erkenntnisse zu MSBuild und Visual Studio Projektdateien, die er im Rahmen der Vorbereitung seines Vortrags im letzen Monat gewonnen hatte. Dabei ging es konkret um die Einbindung des Befehlszeilentools ANTLR, welches C#-Dateien generiert.
Die Kernaussage seines Vortrags: Keine Angst vor MSBuild - einige kleinere Dinge gehen auch ohne den ganz großen Einstieg in die Materie.
Den Abschluss bildete der Vortrag von Stefan Lieser, der quasi als Fortführung seines Vortrags vom Januar (Test First Development im BDD-Stil) sich mit Aktzeptanztests im Allgemeinen und ihrer Automatisierung mit Hilfe von FIT/Fitnesse im Speziellen beschäftigte.
Nach einem Ausblick auf kommende Termine und der traditionellen Verlosung ging es dann runter in den Innenhof, wo beim gemütlichen Teil die Freiluftsaison 2009 offiziell eröffnet wurde. Zwar war noch das Tragen einer Jacke zu empfehlen, aber insgesamt ließ es sich selbst kurz vor 22 Uhr doch erstaunlich gut im Freien aushalten.
Beim März-Treffen von Bonn-to-Code.Net am gestrigen Abend bekamen die insgesamt 24 Teilnehmer wieder ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Gerhard Schlemm begann mit einem Vortrag über ANTLR, in dem er nach dem Motto "so wenig Theorie wie möglich, so viel wie nötig" den Spagat zwischen "trockener" Theorie und Praxis gekonnt schaffte.
Dabei ging es weniger um eine umfassende Einführung in das Thema Parsen und Verarbeiten, sondern eher darum Denkanstöße für die tägliche Arbeit zu geben - wenn das nächste Mal ein Dateiformat einzulesen ist, sollte man dann tatsächlich "mal gerade eben" einen eigenen Parser schreiben, oder nicht lieber auf vorhandenes Know-How zurückgreifen?
Marvin Killing, zur Zeit Praktikant bei der Comma Soft AG, steuerte kurzfristig einen QuickTip bei und präsentierte die Command Line Parser Library, auf die er bei Recherchen für seine aktuelle Arbeit gestoßen war.
Die Bibliothek besticht durch ihre einfache Verwendung, ist jedoch nicht ohne Schwächen, auf die Marvin in seinem Vortrag ebenfalls einging. Für einfache, auf die Schnelle geschriebene Befehlszeilen-Tools ist die Bibliothek jedoch durchaus ausreichend.
Der Vortrag von Benjamin Gopp beschäftigte sich mit dem Wie und Warum des mit Office 2007 eingeführten Ribbon Controls und ging u.a. auf Lizenzbedingungen und Guidelines ein. Darüber hinaus gab er einen Überblick über einige der auf dem Markt verfügbaren Versionen für verschiedene GUI-Technologien.
Dass das Ribbon Control nicht unumstritten ist, zeigte sich auch beim abschließenen gemütlichen Teil im Café Clear, wo es für Gesprächstoff sorgte und das Pro und Kontra diskutiert wurde.
Drei Bonn-to-Code.Net - als am 14.2.2006 das erste Treffen stattfand, konnte man nur hoffen, dass wir diese Marke einmal schaffen würde. Rückblickend betrachtet ist die Zeit unglaublich schnell vergangen, aber diese Erfahrung macht man ja häufig...
Das Februar-Treffen (gleichzeitig das 30. Treffen, wenn man die drei TechTalks nicht mitrechnet) bot den insgesamt 29 Teilnehmern ein Programm, das die Idee hinter Bonn-to-Code.Net sehr gut wiederspiegelte: Drei sehr unterschiedliche Vorträge zu einer bunten Mischung von Themen, vorgetragen von drei Sprechern aus Reihen der Teilnehmer.
Den Anfang machte Thomas Mentzel mit einem kurzen Vortrag zum Thema log4net. Nach den Grundlagen des Application Loggings stellte er zunächst eine live schnell geschriebene Do-it-yourself-Lösung vor. An dieser konnte er dann anschaulich die typischen Einschränkungen von selbstgeschriebenem Logging-Code demonstrieren und gleichzeitig zeigen, was log4net bereits fertig anbietet.
Der zweite Vortrag war ein sog. QuickTip, ein ganz kurzer Vortrag zu einem bestimmten Thema. Ralf Hoffmann überraschte in nur wenigen Minuten die Zuschauer mit einer verblüffenden Anwendung des yield-Befehls.
Dieser Befehl der Programmiersprache C# ist eigentlich eher vom Umgang mit Mengen her bekannt, sorgte hier aber stattdessen für einen vereinfachten Umgang mit dem Wechsel zwischen GUI- und Worker-Thread in Anwendungen.
Der Hauptvortrag des Abends kam von Jörg Kessenich und beschäftigte sich mit dem FlowDocument in der Windows Presentation Foundation (WPF). Das FlowDocument und seine leistungsfähige Markup-Sprache geht bei einer flüchtigen Betrachtung der technischen Möglichkeiten von WPF leicht unter, ist aber wegen der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sehr interessant - nicht nur für vollständige Dokumente bis hin zu Hilfedateien, sondern auch im Kleinen innerhalb von Anwendungs-GUIs, in denen Texte dargestellt werden sollen.
Die abschließende Verlosung fiel anlässlich des Jubiläums sehr üppig aus, an dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an die Sponsoren von Bonn-to-Code.Net für ihre freundliche Unterstützung.
Das Jahr 2009 fängt gut an: das Januar-Treffen am 27.1. lockte insgesamt 34 "Bonn-to-Coder" nach Bonn-Pützchen, um Vorträge zu den Themen Obfuscation und Test Driven Development zu hören.
Den Einsteig machte Jan Welker mit seinem Kurzvortrag zu dem Tool {smartassembly}. Dabei ging er zunächst auf ein grundlegendes Problem von .NET-basierten Sprachen ein, nämlich der Möglichkeit, aus IL-Code wieder Quelltexte zu generieren. Anschließend zeigte Jan das Tool in Aktion und analysierte das Ergebnis u.a. mit Hilfe von ILDASM. Dabei wurden auch die Grenzen der sog. Obfuscation deutlich, die zwar eine Hürde für Reverse Engineering darstellt (und damit für viele Zwecke ausreichend ist), dieses jedoch nicht vollständig verhindern kann.
Der Hauptvortrag des Abends beschäftigte sich mit "Test Driven Development im BDD Style". Damit griff Stefan Lieser ein Thema auf, zu dem wir im September den international bekannten Sprecher Jean-Paul "JP" Boodhoo zu Gast hatten. Stefan bereitete das Thema jedoch deutlich verständlicher auf und nicht zu Unrecht ist er mittlerweile weit über den Köln/Bonner Raum als hervorragender Sprecher bekannt.
Nach einer Motivation für den test-first Ansatz stellte Stefan verschiedene Evolutionstufen im Bereich Unit Testing vor, bis er schließlich bei einer Testsyntax anlangte, bei der eine möglichst kundennahe Beschreibung des Verhaltens (das "behavior" im "bevahior driven development") des zu testenden Systems im Vordergrund steht. Die einzelnen Tests sind dabei Feststellungen bzgl. des Verhaltens der Software aus Kundensicht und bilden somit die Spezifikation des Systems, was eine Formulierung von Testfällen vor der eigentlichen Entwicklung ("test-first") deutlich natürlicher macht.